Person in Eis eingebrochen

Mit diesem Einsatzstichwort haben sich am Montagvormittag rund 50 Einsatzkräfte mit 18 Einsatzfahrzeugen auf den Weg nach Schwanewede gemacht. In erster Linie denkt man bei solchen Einsätzen an einen See und somit auch die Gefahr, dass eine Person eventuell unter dem Eis verschwunden sein könnte. Für die Einsatzkräfte zählt so oder so jede Sekunde, denn allein die Temperaturen können bei diesem Wetter schon binnen kürzester Zeit zu lebensbedrohlichen Umständen führen.

Vor Ort kam dann allerdings doch alles ganz anders. Eine Frau war mit ihrem kleinen Hund in einen Brunnenschacht gestürzt. Sie befand sich circa 4,5 m tief im Brunnen. Die Frau hatte sich mit Rücken und Füßen an die Wände gestemmt, um nicht zu ertrinken.
Besonders bemerkenswert ist wohl der Umstand, dass die Frau selbst noch die Rettungskräfte alarmieren konnte, während sie sich über Wasser hielt.

Da die Zeit in diesem Einsatz der wichtigste Faktor war, musste eine schnelle Lösung her. Denn wie lange die Frau den Zustand noch so aushalten könne, war nicht abzusehen.

Somit wurde die Menschenrettung mittels Multifunktionsleiter und einer Feuerwehreinsatzkraft im Überlebensanzug eingeleitet. Der für solche Einsatzszenarien konzipierte Schutzanzug wurde bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle angezogen, um vor Ort keine Zeit zu verlieren. Nachdem die Einsatzkraft in den Schacht abgestiegen war, wurde als erstes der Hund nach oben gereicht. Danach konnte die Frau mit Unterstützung des Retters nach oben geführt werden. Dort warteten bereits weitere Feuerwehreinsatzkräfte, die der Frau schnellstmöglich unter die Arme greifen und sie schlussendlich aus dem Brunnen ziehen konnten.

Zwischenzeitlich waren bereits die Einsatzkräfte aus Neuenkirchen an der Einsatzstelle eingetroffen. Unter ihnen befanden sich auch zwei Personen mit rettungsmedizinischer Ausbildung. Diese führten die Frau zum warmen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug , um dort eine medizinische Erstversorgung zu gewährleisten. Neben der Kontrolle von Kreislauf, Atemwegen und sonstigen sichtbaren Verletzungen bestand diese vor allem darin, die nasse Kleidung der Frau gegen trockene auszutauschen und sie in zum Wärmeerhalt in Decken zu hüllen.

Wenige Minuten später traf der Notarzt mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 6“ ein.
Durch einen vorausgegangenen Verkehrsunfall in Schwanewede, waren sämtliche Rettungswagen im nahen Umfeld gebunden, weshalb sich der nächste freie Rettungswagen aus Lilienthal auf den Weg machen musste. Als dieser eintraf, erfolgte dann die Übergabe der Patientin an den Rettungsdienst und sie wurde zur Überwachung in ein Krankenhaus gebracht.

Der Hund wurde zeitgleich von Feuerwehreinsatzkräften betreut. Unter ihnen befand sich eine Landwirtin, die sich dem unterkühlten Vierbeiner annahm. Der Hund wurde von den Einsatzkräften der Feuerwehr zur Kontrolle zum Tiergesundheitszentrum Schwanewede gebracht.

Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Bremen und die DLRG aus Bremen-Nord sowie Osterholz-Scharmbeck, kamen nicht mehr zum Einsatz.

  • Einsatzort: Molkereiweg
  • Alarmstichwort:  H07 – Eisrettung
  • Einsatzzeit: 10:35 – 12:00 Uhr
  • eingesetzte Kräfte: 21
  • alarmierte Ortsfeuerwehren und andere Einheiten:
    • Schwanewede
    • Neuenkirchen
    • Christoph 6
    • DLRG Osterholz-Scharmbeck
    • DLRG Bremen-Nord
    • Feuerwehr Bremen (Taucher, Führungsgruppe, Drehleiter)
    • Polizei
    • Rettungsdienst