Schwerer Verkehrsunfall durch Frontalzusammenstoß

Am Sonntagabend kam es zu einem schweren Verkehrsunfall in Brundorf. Auf diversen Meldeempfängern der Kräfte aus Brundorf, Eggestedt und Schwanewede war das Einsatzstichwort “M 07 – MANV (Massenanfall von Verletzten)” 5-7 Verletzte zu lesen. Auch bei den erfahrensten Kräften schießt hier der Adrenalinspiegel in die Höhe.

An der Einsatzstelle, auf der L 149 in Höhe des Gewerbegebietes, waren zwei Pkw frontal zusammengestoßen. Insgesamt waren vier verletzte Personen medizinisch zu versorgen. Zwei von ihnen waren lebensgefährlich verletzt im Pkw eingeklemmt und mussten mit schwerem technischen Gerät von der Feuerwehr befreit werden. Eine weitere Person wurde bei der Kollision aus dem Fahrzeug geschleudert und ebenfalls lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer des zweiten Pkw galt nach Beurteilung des Rettungsdienstes als ebenfalls schwer verletzt, konnte jedoch aus seinem Pkw selbstständig aussteigen und wurde am Rande der Einsatzstelle zunächst von Ersthelfern betreut und anschließend vom Rettungsdienst versorgt.
Alle Verletzten wurden durch den Rettungsdienst verschiedenen Krankenhäusern zugeführt.

Zusätzlich zu den 32 Einsatzkräften der Feuerwehr, wurden sieben Rettungswagen (RTW), drei weitere Bereitschaftsfahrzeuge, drei Notarzteinsatzwagen (NEF), der Leitende Notarzt (LNA) sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL) alarmiert. Auf einer Versorgungsfahrt in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort befindlich waren außerdem zwei Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Ihlpohl. Da hier ausgebildetes Rettungsdienstpersonal an Bord war, eilten auch diese Kräfte zum Unfallort.

Anmerkung der Redaktion:
Neben diversen anderen Einsatzmitteln kommt bei Verkehrsunfällen regelmäßig das hydraulische Rettungsgerät (umgangssprachlich “Schere und Spreizer”) zum Einsatz. Die im Regelfall stark verformten Karossen der Fahrzeuge machen dieses schwere Gerät mit einem Arbeitsdruck von mehreren hundert bar nötig, um die Insassen befreien zu können. Merklich sind hier die Unterschiede der verschiedenen Baujahre der Fahrzeuge. Die immer sicherere Bauweise der Fahrzeuge ist an solchen Einsatzstellen deutlich zu sehen. Während Fahrzeuge mit einem Alter von 20-30 Jahren noch extrem starke Verformungen bis in die Fahrgastzelle hinein aufweisen, sind die modernen Fahrzeuge mehr und mehr darauf ausgelegt primär die Fahrgastzelle (und damit die Insassen) zu schützen und die aufgenommene Energie in die anderen Bauteile abzuleiten. Hierbei werden auch zunehmends modernere, härtere Metalle verwendet, die wiederum neuere stärkere Geräte der Feuerwehr nötig machen.

Nachdem die Menschenrettung abgeschlossen war, kamen die verfügbaren Beteiligten aller Organisationen zu einer kurzen Nachbesprechung zusammen. Hierbei wurde die Lage und das Vorgehen der technischen Rettung erörtert. Eben weil jeder Einsatz anders ist und das berühmte “Schema F” nicht in Gänze angewendet werden kann, sind diese kurzen Feedbacks organisationsübergreifend sehr wichtig, damit auch in Zukunft Einsätze dieser Art schnell und professionell abgearbeitet werden können.

Für die erforderliche Unfallursachermittlung wurde die Einsatzstelle im weiteren Verlauf noch durch das THW ausgeleuchtet. Die letzten Kräfte des THW waren erst in der Nacht um etwa 2:00 Uhr zurück.

Für die Einsatzkräfte aller Organisationen erfolgt nach dem Einsatz die jeweils, teilweise umfangreiche, Herrichtung der Einsatzmittel und -fahrzeuge. Damit alles für den nächsten Hilfleistungseinsatz bereit ist, müssen die Gerätschaften auf Beschädigungen kontrolliert werden, Fahrzeuge und Aggregate betankt und die Dokumentation durchgeführt werden. Der Rettungsdienst reinigt und desinfiziert Fahrzeuge und Gerätschaften und füllt benutztes Material wieder auf.

weitere Presseberichte:
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Weser Kurier

  • Einsatzort: L149
  • Alarmstichwort:  M07 – MANV nach VU
  • Einsatzzeit: 18:42 – 2:00 Uhr
  • eingesetzte Kräfte der Feuerwehren: 32
  • alarmierte Ortsfeuerwehren und andere Einheiten:
    • Brundorf
    • Eggestedt
    • Schwanewede
    • Rettungsdienst
    • Polizei