Rund 80 Einsätze in 8 Stunden

In ganz Nord- und Ostdeutschland wurden viele Schäden durch das Sturmtief „Xavier“ verzeichnet. Der Landkreis Osterholz war ebenfalls stark betroffen. Ein Nachmittag im Ausnahmezustand auch für die Schwaneweder Feuerwehren. Der Deutsche Wetterdienst hatte in seiner Vorankündigung schon vor starken Böen gewarnt. Als der Wind dann kurz vor Mittag zulegte, ging den ersten ehrenamtlichen Feuerwehrleuten schon durch den Kopf: „Da kommt was auf uns zu!“  Und dann kam es wirklich dicke: Innerhalb kürzester Zeit riefen so viele Bürger den Notruf, dass die Leitung zeitweise zusammenbrach. Auch in der Alarmierung gab es Probleme. Wer von den Feuerwehrleuten in der Nähe war oder seinen Arbeitsplatz verlassen konnte, war trotzdem zeitnah an den Gerätehäusern.

Von dort ging es an die Arbeit: Die Fahrzeuge fuhren die ersten Einsatzstellen an – mussten aber teilweise schon auf dem Weg dorthin Bäume von den Straßen beseitigen. Wenig später wurde auf dem Einsatzleitwagen der Ortsfeuerwehr Schwanewede daher eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet: Hier wurden alle eingehenden Einsätze aufgenommen, wenn möglich priorisiert und den Fahrzeugen zugeordnet. Insgesamt rund 80 Einsätze wurden so abgearbeitet.

Bei vielen Einsätzen ging es um das Entfernen von Bäumen und Ästen von Straßen. An einigen Einsatzstellen musste festgestellt werden, dass der Baum Häuser, Scheunen oder Oberleitungen getroffen hatte. Je nach Lage konnte nur abgesichert werden, an anderen Stellen wurden die Bäume entfernt. Ungewöhnlich viele alte Eichen waren darunter: bei dem nassen Untergrund und noch mit vollem Laub boten sie viel Angriffsfläche für den Sturm.

In mehreren Fällen drohten Bäume auf Häuser zu fallen. Einige wurden von der Feuerwehr gesichert. In Abstimmung mit dem Bauhof der Gemeinde wurden andere direkt gefällt, bevor Schlimmeres passierte. Besonders gut lief auch die Zusammenarbeit mit örtlichen Privatunternehmen, die mit Zug- und Steigerfahrzeugen die kontrollierte Fällung mehrerer Bäume erledigten. 

Erst nach 21 Uhr meldete sich das letzte Feuerwehrfahrzeug der Gemeinde Schwanewede zurück am Feuerwehrgerätehaus. Dort mussten die Fahrzeuge gereinigt und Sägen wieder einsatzbereit gemacht, Ausrüstung überprüft und die Dokumentation erledigt werden. Fast 100 ehrenamtliche Feuerwehrleute waren für die Schwaneweder Bürger im Einsatz.